Bei eBay konnte man in diesen Tagen einen iPhone 6 Prototyp ersteigern. Rächt sich da etwa ein zorniger Apple-Mitarbeiter an seinem Arbeitgeber? Nein – der Anbieter soll ein glücklicher Verizon-Kunde sein, dem man versehentlich kein normales iPhone 6 mit 64 Gigabyte zugesandt hat, sondern einen echten Prototyp. Das bei Verizon in der Versandabteilung solche iPhone-Prototypen einfach herum liegen … das klingt nicht sehr glaubhaft. Wie auch immer, die Bieter überschlugen sich jedenfalls mit ihren Angeboten.
Doch was macht den iPhone 6 Prototyp so interessant? Tatsächlich hat dieses iPhone kein iOS 8, sondern läuft in einem Entwickler-Modus mit SwitchBoard – eine GUI, die Apple beim Testen und Kalibrieren seiner Handys verwendet. Auf dem Prototyp sind auch mehrere SwitchBoard-Apps installiert, die wohl von Apple-Entwicklern genutzt werden. Diese Developer Utilities heißen u.a. „Console“, dtxCaliente, „GrapeCal“ (ein Programm zum Kalibrieren des Touchbildschirms), „MesaCal“, „Reliability“, „Sightglass“, „ThermalDOE“ und „WiPASmini“.
In den richtigen Händen können so ein iPhone-Prototyp und die Apple-Internal-Apps viel Wert sein, daher dürften sich unter den Bieter auch Apple-Konkurrenten und Hacker befinden. Die eBay-Auktion sollte eigentlich bis Donnerstagabend laufen, doch das Angebot wurde vom Anbieter vorzeitig beendet. Weitere Informationen waren vom Anbieter nicht zu erhalten; auch Apple wollte sich gegenüber der Presse nicht äußern. Es könnte daher sein, dass letztlich Apple seinen iPhone 6 Prototyp selbst gekauft hat – oder der Konzern die eBay-Auktion mit juristischen Mitteln stoppte.
