Apple-Zulieferer Foxconn expandiert weltweit

von horchposten am in Allgemein

Auf zwei Dinge kann man sich jedes Jahr verlassen: Das ein Wirtschaftsjournalist wieder das Ende der Zusammenarbeit zwischen Apple und Foxconn ausruft. Und das ein anderer Journalist verwundert meldet, dass der taiwanesische Apple-Lieferant nicht nur in China seine Fabriken errichtet.

Bei der Frankfurter Allgemeinen wundert sich diesmal Carsten Knop über eine Reuters-Meldung, derzufolge der Elektronikhersteller ausgerechnet in den USA weitere Fabriken errichten will. Für den FAZ-Journalisten ist es eine neue Facette der Globalisierung, jetzt wieder näher am Kunden zu produzieren. Ernsthaft?

Weltweit ist Foxconn der größte Auftragshersteller für Elektronikgeräte und hat schon in den 90er Jahren seine ersten Entwicklungszentren und Produktionsstätten in Großbritannien und den USA errichtet. Bereits im Jahr 2010 hat Foxconn-Gründer Terry Gou erklärt, dass man innerhalb der nächsten fünf Jahre in den USA expandieren werde. Zwei Anlagen stehen bereits in Kalifornien und Texas. seit 2013 wird zudem an einer neuen Fabrik in Pennsylvania gearbeitet. Dort sollen bis zu 500 Arbeitsplätze entstehen – allerdings wohl nicht für einfache Montagearbeiten, sondern für gut ausgebildete US-Ingenieure. Auch in Mittelamerika, Südamerika und Osteuropa expandiert der Konzern. Zudem plant Foxconn in Indonesien in den kommenden Jahren bis zu 10 Milliarden Dollar zu investieren!

Wirklich verwunderlich ist da eher, dass die westlichen Konzerne – wie Amazon, Apple, Dell, Google, Hewlett-Packard, IBM, Microsoft oder Nokia – und auch die östlichen Konzerne – wie Huawei, Lenovo, Nintendo, Sony oder Toshiba –  wirklich alle beim selben Zulieferer fertigen lassen. Das könnte sich eines Tages rächen, denn Foxconn sucht eifrig nach neuen Geschäftsfeldern. Unter seinem eigenen Firmennamen – und unter der Marke Leadtek – vertreibt der taiwanesischen Konzern z.B. bereits Grafikkarten und Netzteile.

Zudem hat Chairman Terry Gou im letzten Jahr erklärt, dass man in Zukunft auch eigenes iPhone-Zubehör und iPad-Zubehör herstellen möchte – und in China über eigene Läden vertreiben könnte. Durch die Zusammenarbeit mit der deutschen Metro hat Foxconn in diesem Bereich bereits erste Erfahrungen – gemeinsam betreibt man in China die dortigen Media Märkte. Da wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis auch Foxconn-Smartphones und Foxconn-Tablets in den Läden stehen werden.