Als Influencer, YouTuber oder Smartphone Filmemacher legt ihr natürlich großen Wert auf einen knackigen, brillanten Filmton. Im neuen „Wolffilms“ Tutorial für alle Smartphone Filmer zeigen wir euch 5 Wege um den Ton passend zum Bild aufzunehmen. Von einfach bis hollywoodstyle. Natürlich empfehlen wir euch auch passende Mikrofone, Zubehör und geben euch alltagstaugliche Tipps & Tricks rund um den guten Filmton.
Der gute Ton beim Film ist genauso wichtig wie gutes Bildmaterial, folgende 5 Möglichkeiten habt ihr um den Ton aufzunehmen:
1. Aufsatz Mikrofone
Ihr könnt ganz einfach ein gängiges Aufsatz-Mikrofon direkt auf den Blitzfuß Adapter eures RIGs schrauben. Das Rode VideoMic Mikrofon beispielsweise liefert hier hervorragende Ergebnisse. Der Ton ist gerichtet und störende Seiten-Nebengeräusche werden gut ausgeblendet. Wichtig ist natürlich in diesem Fall, dass eure Kamera samt Mikro nicht allzu weit vom Sprecher entfernt ist. Bei einem Außeneinsatz solltet ihr außerdem in jedem Fall einen entsprechenden Fell-Windschutz („Die Katze“) verwenden.
Mit einer entsprechenden Anschraubplatte (wie diese z.B. im Wolffilms Influencer Kit enthalten ist) ist es übrigens auch möglich das Mikrofon direkt mit einem Gimbal zu verbinden. Wahrscheinlich ist dies die noch beliebtere Art um mit Ton zu filmen als mit einem RIG-System wie z.B. dem von BeastGrip.
Um den Ton vom Mikro direkt in euer Smartphone passend zur Bildspur aufzunehmen benötigt ihr noch ein TRS-TRRS Adapterkabel (von 2 Ringen auf 3 Ringe am Klinkenstecker). Diese Mikro-Lösung eignet sich z.B. perfekt für Interview-Situationen und Dokumentationen.
2. Lavalier Ansteck-Mikrofon
Eine weitere, besonders bei Interviews oder Imagefilmen beliebte Art den Ton aufzuzeichnen ist die Verwendung eines sogenannten Lavalier-Mikrofons. Das kleine Ansteckmikro wird ganz einfach ans Shirt angesteckt und ist mit einem Kabel mit einer Sendeeinheit verbunden, die der Sprecher einfach an die Hose anklippen kann.
Per Funkstreife geht dann das Signal direkt an den Empfänger, der wiederum via TRS-TRRS Kabel mit dem Smartphone verbunden ist. Eine perfekte Möglichkeit um einen brillanten Ton aufzunehmen zumal der Sprecher sich dank des Lavalier Mikros und der Funkstrecke frei im Raum bewegen kann. Bis zu 80 Meter Reichweite (Herstellerangabe) hat z.B. das RodeLink Lavalier Mikro welches ihr im Komplettkit, dem Rode RodeLink Filmmaker Kit kaufen könnt. Unser polarfrischer Tipp für einen sehr guten Ton!
3. Ton angeln mit Richtmikrofon
Dies ist die „Hollywood“-Variante um kinoreifen Filmton einzufangen. In jedem Behind-the-Scenes Video seht ihr sie, die Tonmänner mit Kopfhörern, die mit langen Tonangeln den Darstellern hinterherrennen. Diese Art um den Ton aufzunehmen ist in der Tat auch die beste Variante, wenn ihr z.B. Kurzfilme dreht oder andere Filmsequenzen. In dieser Art von Film will niemand z.B. ein Ansteck-Mikrofon beim Darsteller sehen. Also ist hier die Ton Angel die beste Wahl für einen perfekten Ton.
Das auf der Ton Angel (z.B. Rode Boompole 3 m) aufgeschraubte Richtmikrofon zeichnet den Ton nur in einem sehr begrenzten Radius auf und ist damit perfekt auf den Darsteller gerichtet. Nebengeräusche wie z.B. der Rasenmäher des Nachbarn oder Autogeräusche auf der naheliegenden Straße werden perfekt ausgeblendet. Das Richtmikro auf der Ton Angel benötigt sogenannten Phantom-Power, also eine extra Spannung welche über ein externes Aufnahmegerät (z.B. einen ZOOM Audio-Recorder) zur Verfügung gestellt wird. Die Verbindung zwischen Richtmikrofon und Audio-Recorder erfolgt über ein langes, Standard XLR Kabel.
Der Tonmann kontrolliert in Echtzeit den aufgenommenen Ton via Kopfhörer und kann dementsprechend die Pegel aussteuern. Bei Außenaufnahmen erhält die Ton Angel einen sogenannten Blimp Überzug, bei stärkerem Wind auch noch eine Fellkatze zusätzlich.
Da bei dieser Art der Aufnahme Bildspur (auf Smartphone) und Tonspur (auf Audio-Recorder) getrennt sind, müssen diese in der Postproduktion zusammengeführt werden. Daher benötigt man eine sogenannte Filmklappe. An Anfang oder am Ende (mein Tipp) einer Aufnahme schlägt man einmal die Klappe sichtbar vor der Kamera und hörbar für das Mirko kräftig zu und hat damit ein perfektes Audio- und Bildsignal, welches ihr im Schnittprogramm einfach synchronisieren könnt.
4. Internes Smartphone Mikro
Für schnelle Aufnahmen sicherlich eine Möglichkeit aber generell möchte ich euch von der Verwendung des internen Smartphone Mikrofons für einen geplanten Filmdreh dringend abraten. Der Ton hallt, es werden viele Nebengeräusche (z.B. das Motorgeräusch eures Gimbals) aufgenommen und letztlich ist das Ergebnis alles andere als professionell. Für einen Spass-Filmdreh oder spontane „Filmaction“ sicherlich eine Möglichkeit aber sonst ehr eine schlechte Wahl. Finger weg!
5. Studio Mikrofon
Perfekt für die Nachvertonung eures Bildmaterials geeignet. Für „Voice-over“ Aufnahmen gibt es wahrscheinlich keine bessere Möglichkeit als die Verwendung eines sogenannten Großmembran Mikrofons inkl. Vorsatz-Pop-Schutz (filtert die hart ausgesprochenen „P“s raus).
Das Mikro in der vibrationsfreien Haltespinne wird z.B. ganz einfach über einen Schwenkarm an euren Schreibtisch geschraubt. Via XLR-Kabel gelangt der Ton in einen Audio-Wandler, welcher gleichzeitig auch die benötigte Phantom-Power für das Studio-Mikrofon zur Verfügung stellt. Hier empfehle ich z.B. von M-Audio den M-Track 2×2.
Vom Wandler geht es dann mittels normalem USB-Kabel direkt in den Rechner, euer iPad oder euer Smartphone. In Final Cut Pro X beispielsweise könnt ihr die Voice-Over direkt im Schnittprogramm aufnehmen und damit perfekt mit dem Bildmaterial abstimmen. Wichtig ist bei dieser Art der Aufnahme, dass ihr euch mit eurem Mund ganz nahm am Mikrofon befindet um Störgeräusche zu vermeiden. Ihr beisst quasi schon fast in den „Pop-Schutz“ rein. 😉
Das waren sie, die 5 gängigsten Arten um den Ton für euren Film aufzuzeichnen. Habt ihr Fragen zum Filmton-Tutorial? Dann postet eure Fragen ganz einfach in die Kommentare. Wir werden versuchen diese möglichst genau zu beantworten.
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