Der zweite arktis.de Einbruch und die verblüffenden Erkenntnisse

von Rainer Wolf am in Allgemein,Behind the Scenes

Schon zum 2. mal hat es uns leider in der Nacht auf den 4. März erwischt. Trickreiche Einbrecher haben zunächst das Hauptversorgungskabel der Telekom direkt vor unserem Firmengebäude ausgebuddelt und dann sauber gekappt, zeitgleich die Scheibe eingeschlagen hinter der sich unsere Alarmanlage befand (es muss also definitiv Insiderwissen bestanden haben) und gleichzeitig die Alarmsirene aus fast 7 Meter Höhe abmontiert (dafür braucht man ja schon mal eine lange Leiter).

Tatort arktis.de

Tatort arktis.de – durch dieses Fenster sind die Einbrecher eingedrungen. Eingeschlagen mit einer dicken Holzstange.

Keine Frage, hier waren wie vor ein paar Jahren wieder echte Profis am Werk. Allerdings hat man wohl nicht dran gedacht, dass wir seit dem letzen Einbruch unser Sicherheitssystem kräftig aufgestockt haben. Ganze 4 Alarmwege gibt es nämlich seit damals für die Meldung ungewöhnlicher Aktivitäten (wir verraten natürlich hier nicht welche). Die Kappung der Telekomleitung gehört sicherlich genau zu einer solchen ungewöhnlichen Aktivität. Demzufolge hatte ich dann zeitgleich mit der Polizei um 23.54 Uhr eine Störungsmeldung erhalten. Schon auf der Arktis Auffahrt war mir klar, dass hier etwas anders war also normal. Sämtlich Scheinwerfer unseres Firmengebäudes waren mit schwarzen Tüchern verhangen (die schwarzen Tücher stellten sich später als Azubi Tobis Hosenreste vom letzten Filmdreh heraus). Die kurz darauf eintreffende Polizei hatte daraufhin das Gebäude auch direkt umstellt, die Täter waren allerdings schon mit kleiner Beute ausgeflogen (wir machen grad noch eine Inventur um zu schauen, was wirklich alles fehlt).

Einbruch bei Arktis.de !!!!!

Ein von arktis.de (@arktisde) gepostetes Video am


 

Mit der DJI Inspire Drohne auf Einbrecherjagd
Die Beamten überlegten ob die Täter wirklich geflohen waren oder sich einfach auf dem Dach versteckt hatten um nach dem Abzug der Polizei in Ruhe nochmal neu zuzuschlagen, schließlich war die Alarmanlage ja jetzt zerstört. Keine blöde Idee eigentlich. Das war natürlich für mich eine Steilvorlage unserer DJI Inspire 1 Drohne mal einen ersten Nachtflug zu verpassen. So kam es dann wohl zu einer ziemlich surrealen Szene mitten in der Nacht wo 6 Beamte neben mir standen und fasziniert auf mein iPad Display starrten auf der Suche nach imaginären Tätern auf dem Firmendach – das hatte schon etwas CSI mäßiges. 😉 Allerdings war das Dach leer und von den Einbrechner keine Spur. Übrigens, die DJI Inspire 1 lässt sich auch hervorragend in der Nacht fliegen und bei Vollmond hat man sogar eine tolle Sicht. Weiter Nachtflüge werden daher sicherlich folgen, hoffentlich zu erfreulicheren Anlässen.

Das war mal unsere alte Alarmanlage

Das war mal unsere alte Alarmanlage

Im Firmengebäude erwartete uns dann im Serverraum ein Bild der Verwüstung. Die Alarmanlage wurde von der Wand gerissen und zerstört. Weder Telefon noch Internet waren funktionsfähig – sorry das wir daher gestern überhaut nicht für Euch erreichbar waren. Dankeschön an die Telekom und unseren Wachdienst für die perfekte Arbeit, in nur einem Tag wurde alles wieder repariert bzw. komplett erneuert. Wir haben unsere Alarmanlage sogar nochmal kräftig aufgestockt durch weitere Sicherheitssysteme. Super Arbeit Jungs!

Buddelparty bei arktis.de

Buddelparty bei arktis.de

Ein verräterischer gelber Punkt an der Mauer gab den Hinweis auf die Hauptversorgungsleitung der Telekom
Man fragt sich natürlich wie die Täter es geschaft haben ein fast 2 Meter tiefes Loch exakt an der Stelle zu buddeln, wo das Haupt-Telekom Kabel in unser Haus führt. Lagen den Tätern alte Arktis-Baupläne vor oder hatten gar ehemalige Mitarbeiter Ihre Finger im Spiel? Der Telekom Techniker hatte eine verblüffende Antwort und zeigte auf einen gelben Punkt an der Hauswand: „Das ist die Markierung an jedem Haus für die Gas-Hauptleitung. Hier liegen dann in 99% der Fälle dann auch alle anderen Versorgungskabel“. Aha, darauf muss man erstmal kommen. Damit war diese Frage schon mal geklärt. Unser Gasversorger hat damit also ungewollt den Einbrechner wertvolle Hinweise verraten. Man darf es wahrscheinlich nicht, aber eigentlich sollte man den gelben Punkt an eine ganz andere Stelle am Gebäude kleben. 😉

Markierung der Gasleitung - verräterrischer Hinweis für die Täter

Ein gelber Punkt an jedem Haus – Verräterischer Hinweis für die Täter auf den Gas-Hauptanschluß und andere Versorgungskabel

Sparmaßnahmen der Landesregierung zwingen uns zum Selbstschutz
Die Alarmanlage zerstört und das eingeschlagene Fenster sperangelweit offen. Wie sollten wir also unser Firmengebäude den Rest der Nacht am besten sichern? Die Beamten der Polizei rückten ja bereits eine Stunde nach dem Einsatz wieder ab und die Kripo hatte auch rasch die Spurensicherung abgeschlossen. Auf meine Frage ob denn nicht die Polizei in der Nacht verstärkt Streife fahren könne bei uns kam eine für mich unerwartete Antwort: „Das geht leider nicht. Wir haben nachts nur noch exakt 1 Streifenwagen für das ganze Kreisgebiet im Einsatz. Sparmaßnahmen der Landesregierung sei Dank. Bitte Beschwerden gerne dort einreichen.“ What? Ist jetzt nicht wahr, oder? Wenn also irgendwo im ganzen Kreis eine Scheibe eingeschlagen wird, kann man als Einbrecher in Ruhe am anderen Ende des Gebietes erstmal ganz easy alles ausräumen. Muss man sich merken. Unglaublich. Liebe Coesfelder und Bewohner des ganzen Kreises, vielleicht solltet Ihr auch mal der Landesregierung einen kleinen Brief schreiben, ich werde dies jetzt jedenfalls tun. Aber was hilft es, dann müssen wir halt selbst Nachtwache schieben. Zum Glück habe ich ja ein kreatives Team um mich, dass mich jederzeit tatkräftig unterstützt. Schnell hatte ich dann auch eine mobile Einsatztruppe rekrutiert. Wo kommen eigentlich die ganzen Waffen her…? 😉

arktis.de Security

arktis.de Security im Einsatz – Kommt ruhig wieder Jungs 😉

Glück gehabt und mit einem blauen Auge davon gekommen
Bei den Tätern handelte es sich wahrscheinlich um Auftragstäter, die begehrte und leicht verkäufliche Apple Produkte für den osteuropäischen Markt erbeuten sollten. Offensichtlich hatte man noch größeres vor und wollte ggf. nach der Sabotage der Alarmanlage mit einem LKW anrücken um dann das Lager in Ruhe auszuräumen. Dazu kam es dann zum Glück nicht mehr. Wir sind froh mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein und haben wieder vieles gelernt und sind vorbereitet für den nächsten Einbruch. Die Frage ist ja nicht ob sondern nur wann. Denn eins ist klar, nicht nur unsere Kunden scheinen unsere Produkte zu lieben, leider auch die Langfinger. Na dann, kommt doch nochmal vorbei und lasst Euch überrasschen, was wir für Euch vorbereitet haben. Ihr werdet Euren Augen nicht trauen, das verspreche ich Euch. Wir sind ja auch sehr kreativ, nicht nur Ihr…

 

Roy Focke März 5, 2015 um  Uhr

Was macht man da am besten? Ein paar scharfe Hunde, die den Einbrechern erstmal gepflegt in den Schinken beißen? Oder vielleicht ein Schwarm Gänse, der bei der kleinsten Auffälligkeit losschnattert wie von der Tarantel gestochen?

Alles unter Strom setzen ist ja auch keine wirklich gute Idee…