Am Stanford Research Institute (SRI) wollte Douglas Carl Engelbart einst die Interaktion zwischen Mensch und Computer erleichtern. Er experimentierte ab 1963 mit seinem Team an riesigen Rechenmaschinen mit verschiedenen Eingabegeräten – unter anderem auch mit einem kleinen Holzkästchen mit Metallrädchen, das durch ein dünnes Kabel mit einem Computer verbunden war. Die erste Computermaus war geboren.
Einige Jahre später präsentierte Douglas Engelbart in San Francisco auf der Herbsttagung der Association of Computing Machinery endliche seine Maus als „X-Y position indicator for a display system“ … und fand damit kaum Beachtung.
Die erste Maus (Quelle: SRI International. Lizenz: CC BY-SA 3.0)
Anfang der 70er Jahre verließen einige von Engelbarts Mitarbeitern das Stanford Research Institute und gingen mit dessen Ideen zum Palo Alto Research Center (PARC) der Firma Xerox. Dort wurde 1973 der erste Computer mit einer grafischer Benutzeroberfläche entwickelt – ideal für die Maus und Basis für spätere Xerox Computer. Im Jahr 1981 kam mit dem Xerox Star endlich ein Computer mit einer modernen Maus auf den Markt, wurde aber ein kommerzieller Fehlschlag. (Allein für die Maus wollte Xerox 400 US-Dollar!) Der Computerhersteller Apple erkannte jedoch das Potential und lizenzierte die Technik. Bereits im Jahr 1983 brachte Apple die Lisa und 1984 den Macintosh auf den Markt – beide natürlich mit einer Maus. Der Rest ist Computergeschichte.
Am folgenden PC-Boom verdiente jedoch ausgerechnet der Vater der Maus keinen Cent. Douglas Engelbart hatte zwar seit 1970 ein Patent auf sein Eingabegerät, allerdings nur auf die alte Maus mit zwei Rädchen. Die modernen Mäuse von Xerox, Apple und Microsoft waren dagegen Kugelmäuse – und davon wurden bis heute Milliarden produziert.
Kabellose Apple Magic Mouse mit Bluetooth
Für sein Lebenswerk wurde Douglas Engelbart mit dem „Turing Award“ und der „John von Neumann Medaille“ ausgezeichnet. Er gilt heute als einer der einflussreichsten Ingenieure des Computerzeitalters. An seinem Institut richtete Engelbart beispielsweise einen der ersten vier Knoten des ARPANET ein, dem Vorgänger des Internets. Außerdem beeinflußte er mit seinen Ideen die grafischen Benutzeroberflächen, den Text Editor, die E-Mail, den Hypertext und entwickelte erste Werkzeuge für Online-Zusammenarbeit und Videokonferenzen. Das alles sichert ihm einen Platz in der „Computer Hall of Fame“.
Laut New York Times verstarb der Computerpionier Douglas Carl Engelbart mit 88 Jahren am 2. Juli 2013 im kalifornischen Atherton – im Herzen des Silicon Valley.
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