Was dachte man vor fünf Jahren über das Internet?

von horchposten am in Allgemein

Was man vor fünf Jahren noch über das Internet und über Blogger dachte, das hat Daniela Warndorf für Carta.info mal ausgegraben. Ihr Artikel basiert auf einem alten Text von Florian Steglich und Ronnie Grob, den diese im September 2007 auf medienlese.com als „Die 50 besten Zitate übers Internet“ veröffentlicht haben.

Wir haben die alte Liste von Steglich und Grob auf netzwertig.com gefunden und mussten bei einigen Zitaten schon sehr lachen. Beispielsweise wenn WDR-Intendantin Monika Piel auf dem Medienforum NRW von ihren Recherchen im Internet berichtet: „Ich sehe Hausfrauen vor verstaubten Gummibäumen, die sich ausziehen“.  Hmmm – wo hat sich Frau Piel da wohl herumgetrieben?

Auch andere Medienvertreter haben vor fünf Jahren noch sehr überheblich und arrogant über das Internet geredet. Der Verleger Michael Ringier erklärte beispielsweise in einem Interview gegenüber der TAZ: „Na ja gut, es gibt das Internet. Aber es dauert zu lange, bis Sie sich dort alles zusammengesucht haben, und dann sollten Sie es auch noch an diesem unsäglich doofen Bildschirm lesen. Da hilft die Zeitung und sagt: Das ist heute für dich wichtig.“

Und für den Stern erklärte Hans-Ulrich Jörges damals auf einer Podiumsdiskussion: „Die guten Redaktionen sollten ihre Siele geschlossen halten, damit der ganze Dreck von unten nicht durch ihre Scheißhäuser nach oben kommt.“ Der ganze Dreck? Gemeint waren vor allem die schrecklichen Blogs. Das auf Stern.de damals bereits Blogs integriert waren, dass scheint der Edelfeder Jörges offenbar entgangen zu sein.

Aber am schönsten finden wir die damalige Prognose des Verlegers Christian DuMont-Schütte in der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung: „In zehn Jahren ist Google tot.“ Da bleiben dem Internet-Konzern ja noch genau 5 Jahre bis zum Exitus …

Schaut Euch die Zitate-Sammlung auf netzwertig.com mal an – und denkt dabei an Homer Simpson: „Das Internet? Gibt’s diesen Blödsinn immer noch?“