So drischt man bei Focus-Online jetzt auf das iPhone 5 ein

von horchposten am in Allgemein,iPhone

Noch vor einer Woche hat Focus-Journalist Constantin von Harsdorf im Sportteil über Po-Witze geschrieben. In dieser Woche will er wohl Apple den Hintern versohlen – zumindest drischt er eifrig auf das iPhone 5 ein.

Diese Einleitung klingt ein wenig unsachlich? Tja – genauso unsachlich ist leider auch dieser Focus-Artikel über iPhone-Probleme. Schon in der Überschrift schreibt Constantin von Harsdorf  über „Akku-Schwäche“ beim iPhone 5 und behauptet in seinem Artikel, dass sich die Akkulaufzeit – im Vergleich zum Vorgängermodell – deutlich verringert hat. Seltsam. Dagegen hatte Focus-Redakteur Lutz Herkner bei seinem iPhone-Test im September 2012 noch festgestellt, dass beim iPhone 5 eine Akkuladung mindestens ebenso lange hält, wie beim alten iPhone 4S. Doch was interessieren schon die Artikel der Kollegen, wenn man einfach auf Stiftung Warentest verweisen kann. Als Beleg für „drastische Leistungseinbrüche“ taugt dieser Verweis jedoch nicht – im Gegenteil. Die Warentester bewerteten beim iPhone 5 die Akkuleistung nicht als schlecht, sondern nur als „mittelmäßig“. Und in einigen Punkten haben die Tester beim Akku sogar eine Leistungssteigerung gemessen, beispielsweise beim „Telefonieren“ oder beim „Musik hören“. Hätte man erwähnen können.

Verbindungsprobleme und quälend langsame Netze stehen bei Constantin von Harsdorf als nächstes auf der Mängelliste – und werden natürlich Apple in die Schuhe geschoben. Vielleicht hätte von Harsdorf einfach mal in Ruhe den Artikel seines Kollegen Lutz Herkner lesen sollen. Der erklärt schön übersichtlich, warum das iPhone 5 mit einigen LTE-Netzen nicht funktioniert. Das neue iPhone unterstützt zwar LTE, allerdings die Frequenzen 850, 1800 und 2100 Megahertz – und bei uns unterstützen nur Telekom und E-Plus diese Frequenzen. Vodafone und O2 haben dagegen bei ihrem Netausbau auf die falschen Frequenzen gesetzt. Auch von einem quälend langsamen Netz hat Herkner nichts bemerkt. Er überprüfte einige Benchmarks und stellte bei einem Test fest, dass die Focus-Homepage vom neuen iPhone doppelt so schnell geladen wird. Ganz genau hat der Focus-Redakteur es damals beschrieben: Sofern das Netz dafür ausgelegt ist, kommt das iPhone 5 beim Datenempfang durch Dual-Channel auf nominal bis zu 42 Megabit pro Sekunde. Im Zentrum Münchens hat Herkner dann Downloadraten zwischen 25 und 45 Megabit pro Sekunde gemessen – das entspricht VDSL-Niveau. Hätte man erwähnen können.

Nach dem Akku und dem Netz muss Constantin von Harsdorf natürlich auch noch die iPhone-Kamera ins Visier nehmen. Bei Aufnahmen in der Nähe einer hellen Lichtquelle haben einige Fotos einen Lila-Stich bekommen. Das war mal für kurze Zeit ein großes Thema im Netz, allerdings treten solche Farbstiche bei fast allen Smartphone-Kameras in irgendeiner Form auf. Lutz Herkner hat bei seinen iPhone-Test dagegen festgestellt, dass bei schwierigen Lichtverhältnissen die Belichtungsautomatik der Kamera jetzt meist bessere Einstellungen findet. Farbstiche treten dadurch beim iPhone 5 wesentlich seltener auf und die Fotoqualität ist „sehr gut“. Hätte man erwähnen können.

Bei seinem Frontalangriff gegen das iPhone 5 kritisiert Constantin von Harsdorf auch noch die angeblichen „Service-Flops“ bei Apple. Dass bei einem schadhaften iPhone der schnelle Umtausch die Regel ist, ein Akku bei weniger als 50% seiner Originalkapazität problemlos ersetzt wird, bei iOS die Updates regelmäßig erfolgen und immer sofort verfügbar sind, dass alles kann man kaum als „Service-Flops“ bezeichnen. Bei Android-Smartphones dauert es oft sogar Monate, bis ein OS-Update auf dem Handy landet. Hätte man erwähnen können.

Weil Constantin von Harsdorf seinen Focus-Artikel mit einem Verweis auf Stiftung Warentest begonnen hat, wollen wir zum Abschluss noch mal aus der iPhone-Wertung der Warentester zitieren:

„Das iPhone 5 ist eines der besten Smartphones, das die Tester der Stiftung Warentest bisher geprüft haben. Besonders seine hervorragende Kamera kann begeistern. Auch das sehr gute Display, das schnelle Surf- und Arbeitstempo und das trotz größerem Display noch angenehm handliche Format machen Apples neues Spitzengerät zu einem würdigen Nachfolger des iPhone 4S.“

Hätte man alles erwähnen können – wenn Focus Online beim iPhone 5 nicht plötzlich mit zweierlei Maß gemessen hätte.

Hotels **** Februar 1, 2016 um  Uhr

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