Hajo Schumacher fragt sich, ob Apple das Nordkorea der Konsumwelt ist?!

von horchposten am in Allgemein

Habt Ihr in der Vorweihnachtszeit auch die ersten Apple-Fans entdeckt, die ihre Geräte zu „karitativen Einrichtungen“ tragen, so wie früher schon „die Kisten von Schneider und Nixdorf“? Das will zumindest der Journalist Hajo Schumacher so gesehen haben. Und obwohl das Weihnachtsgeschäft brummt, sollen solche Szenen ein Indiz des nahenden Niedergangs von Apple sein.

Nun … Hajo Schumacher lebt davon, dass er solche netten Geschichen gut verkaufen kann. Im Angebot hat der freie Journalist nicht nur „Text“, sondern auch „Vortrag“ und „Moderation“. So war Schumacher in diesem Jahr beispielsweise bei Veranstaltungen der Landesbank Berlin, der Braunschweiger Baugenossenschaft oder der Sparda-Bank Hamburg. Für große Gesten und schöne Worte zahlen die gutes Geld. Und der Mann kommt offenbar an: „erfrischend“„kurzweilig“„unterhaltsam“„witzig“. Solche Eigenschaften machen Hajo Schumacher auch zu einem beliebten Gast in Talk-Shows und zum Sidekick bei Stuckrads Late Night.

Er ist ein richtiges Multitalent und weiß genau, wie man sich heute als freier Journalist vermarkten muß. Wer nach Hajo Schumacher bei Google sucht, dem wird direkt Werbung für die „Textmaufaktur“ von „Dr. Hajo Schumacher“ angezeigt. So gewinnt man Kunden.

Auch der Spiegel scheint bei dieser Textmanufaktur eingekauft zu haben – und hat einen provokanten Gastbeitrag geliefert bekommen. Ausgehend von einer Abofalle, iTunes und dem Support bei Apple schafft Hajo Schumacher mühelos den Sprung von seiner Lesefaulheit hinweg über das Wirtschaftswunderland Deutschland, nordkoreanische Kims, nackte Hippies, Mohammed-Karikaturen, Opus Dei und gierige Investment-Banker bis hin zu dieser Frage:

„Haben Luther, Kant und die vielen Namenlosen auf dem Scheiterhaufen gewollt, dass wir unsere Freiheit einem Unternehmen für Elektrospielzeug schenken?“

Dieses Geschwurbel betitelt der Journalist Schumacher dann so: Abrechnung mit Apple – Das Nordkorea der Konsumwelt. Hmmm … dann gehören Arktis, Gravis und Cyberport jetzt wohl zur Achse des Bösen. Die passenden Worte für diesen dämlichen Nordkorea-Vergleich hat Flavio Trillo bei GIGA gefunden:

„Man muss nicht sonderlich feinfühlig sein, um dabei erschreckt zusammenzuzucken. Zumal es um nichts weiter geht, als ein offenbar persönliches Problem mit der Synchronisation einer iTunes-Mediathek auf mehreren iOS-Geräten und Macs im Schumacherschen Haushalt.

Da will ihn der böse Diktator Cook nicht seine digitale Musik zwischen mehreren teuren Elektro-Spielzeugen synchroniseren lassen, weil er zu gehetzt und ungeduldig ist, sich auch nur eine Sekunde mit dem System zu beschäftigen? Ich bin sicher, die Herzen der tausenden hungernden, unterdrückten und vom Militärregime gepeinigten nordkoreanischen Bürgerinnen und Bürger bluten für dich, Hajo.“

 

Fazit: Leider ist die Textmanufaktur von Hajo Schumacher ihr Geld wert. Bei Rivva und bei Virato kann man sehen, wie die Anzahl der Likes, Shares und Tweets immer weiter in die Höhe steigen. So sorgt Schumacher mit seiner Polemik beim Spiegel für hohe Klickzahlen. Nur mit Journalismus hat das alles natürlich nichts zu tun.

Flavio Trillos vollständige Antwort auf „Schumachers Hasstirade“ findet Ihr bei Giga.de. Ebenfalls sehr lesenswert sind der Artikel von Marcel Weiß bei Neunetz.de und die Internet-Kolumne von Lars Mensel bei TheEuropean.de. Und natürlich könnt Ihr Hajo Schumachers Wortwerk im Forum von Spiegel.de auch direkt kommentieren.